Zitrusöle sind sehr gefällige Allrounder. Die eine mag vielleicht lieber die süße Mandarine, der andere eher das herbere Zitrone, aber kaum jemand erträgt keine Zitrusdüfte.
GEWINNUNG
Zitrusdüfte werden in der Regel durch Expression, das heißt mechanische Auspressung gewonnen:
In der Fruchtschale befinden sich kleine Öldrüsen, in denen das ätherische Öl gespeichert ist. Diese werden aufgeraut, abgerieben und unter Wasserzufluss kalt gepresst. Das Wasser-Öl Gemisch wird anschließend in einer Zentrifuge wieder voneinander getrennt und abschließend filtriert und abgefüllt.
WIRKUNGSWEISE
Zitrusdüfte setzen bei uns Botenstoffe wie Endorphine, Serotonin und Dopamin frei. Sie erhellen unsere Psyche, stärken das Selbstbewusstsein und fördern die Konzentration. Andere wiederum harmonisieren und sind keine Seelentröster.
Beispielsweise kann der Einsatz von Zitrone und Orange in Krankenhäusern oder Pflegeheimen, den Patienten die Angst nehmen:
- es riecht viel besser
- wirkt Orange ausgleichend und beruhigend, während die Zitrone für bessere Laune und eine gesunde Raumluft sorgt.
Gesunde Raumluft? Ja, sehr viele Zitrusdüfte wirken immunstärkend, antiviral und antibakteriell.
Ein Klassenzimmer, welches beispielsweise mit Zitrone beduftet wird, fördert daher nicht nur die Lernbereitschaft und Konzentration der Schüler, sondern sorgt auch für eine reine Luft, in der sich Erkältungsviren nicht so einfach verbreiten können. Das nenne ich mal 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Natürlich hat jedes Zitrusöl eigene besondere Eigenschaften und Anwendungsempfehlungen. Auf diese gehe ich aber gesondert im jeweiligen Ölprofil ein. Es wäre zu schade, eine Grapefruit oder eine Orange hier in zwei Sätzen abzufrühstücken. Apropos Frühstück. Beobachte doch mal selbst, was der Duft einer Zitrusfrucht bei dir bewirkt. Dabei kannst du auch direkt an der ausgelöffelten Grapefruitschale schnuppern.
RICHTIG VERWENDEN
Geöffnet sind Zitrusöle für die Anwendung auf der Haut ca. ein Jahr haltbar. Danach können sie aber weiterhin in der Aromalampe oder zum Putzen verwendet werden.
Die meisten Zitrusöle sind photosensibilisierend und können die Empfindlichkeit der Haut auf UV-Licht erhöhen. Das bedeutet, nach einer Massage mit ausreichend verdünntem Bergamotteöl mindestens 12 Stunden auf ein Sonnenbad verzichten – das Resultat könnte ein fetter Sonnenbrand sein.
Jetzt habe ich schon öfter die Empfehlung gelesen, einen Tropfen ätherisches Zitronenöl, Mandarine oder Orange mit einem Glas Wasser zu trinken. Da das ätherische Zitrusöl kein Vitamin C oder andere Mineralstoffe enthält, erschließt sich mir nicht ganz der Nutzen. Im Gegenteil. Es ist doch so, dass Wasser kein Emulgator ist, sondern der Tropfen einzeln auf der Wasseroberfläche schwimmt und somit unverdünnt die Speiseröhre runterläuft. Das kann auf Dauer eine starke Reizung der Schleimhäute hervorrufen. Also dann doch lieber den Zitronensaft trinken.
Zum Backen oder im Milchreis nehme ich allerdings gerne 1 Tropfen zur Aromatisierung. In Milch bzw. Fett gelöst, ist das auch kein Problem. Dabei natürlich immer auf die Qualität achten!