Wacholder macht wach

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„Vor dem Holunder soll man den Hut abnehmen, vor einem Wacholder aber muss man in die Knie gehen“.

 

 Kürzlich las ich einen Beitrag der Aromatherapeutin Sandra Ananda zum Thema Wacholder. Sie beschrieb darin ihren Weg, wie sie den Wacholder verstehen gelernt hatte.  Und an einem Aspekt blieb ich kleben: „Wacholder macht wach“ – körperlich wie spirituell..

Klang harmlos. Fast nett.
Aber ehrlich gesagt: Wach werden tut manchmal weh.

 

Das liest sich jetzt, als würde täglich etwas Wacholder-Öl im Diffusor zur Erleuchtung führen, aber verstehe es so, dass die geistige Aroma-Arbeit ein Thema zutage fördert. Dessen Auflösung muss schon selbst erledigt werden.

 

Wacholder ist kein Wohlfühlöl.

Wacholderöl ist keines, das man in die Duftlampe packt, wenn man es sich gemütlich machen will. Es ist eins, das beschäftigt, arbeitet und aufräumt.
Ein Öl, das einen wieder an sich selbst erinnert – und das manchmal ziemlich direkt.

Es hilft dem Körper loszulassen.

Staut Wasser aus dem Gewebe, hilft bei Rheuma, bei Gelenken, bei alten Schmerzen. Aber es wirkt auch tiefer an den Stellen, wo sich Dinge festgesetzt haben, die man schon längst loslassen wollte – oder sollte.

Als ich das erste mal den Wacholder bewusst entdeckt und kennengelernt hatte, fragte er nicht „Bist du bereit?“ Es sagte einfach: „Es ist Zeit.“

Irgendwann ist der Punkt da, an dem der Körper sich meldet. Das Innere sich auch im Äußeren meldet und man nicht mehr drum herumkommt die Augen dafür zu schließen.

Und genau da setzt der Wacholder an, bis es irgendwann wieder möglich ist,
ohne Schmerzen vor ihm in die Knie zu gehen.
Und dann auch wieder aufzustehen. Und aufrecht weiterzulaufen.

Ich weiß – hard stuff.
Aber heilsam. Darauf einen Gin.

 

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