Ich bin kein Hundemensch

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Ich bin kein Hundemensch.

Nicht, weil ich Hunde nicht mag, sondern weil mir die Rolle nicht so besonders liegt,die man als Mensch in diesem Verhältnis spielen soll.

Der Hund schätzt es, wenn er weiß, wo sein Platz ist – und ich soll oder muss der Mensch sein, der diesen Platz bestimmt. Die, die klare Ansagen macht, es so meint und Konsequenz zeigt.

Aber das ist nicht mein Naturell. Ich will nicht befehlen. Und ich habs auch nicht so mit dem bedinguslosen gehorchen. Da sehe ich es lieber wie die Katzen, die sich bewusst entscheiden, ob sie Bock auf dich haben oder nicht.

Ich verstehe, dass klare Führung Orientierung gibt. Nicht nur bei Hunden
Aber ich merke auch, dass ich mich dafür immer wieder selbst erinnern muss,
eine Art zu spielen, die mir nicht liegt.

Da frage ich mich: Was macht den „Hundemenschen“ eigentlich aus?

Jemand, der gerne führt? Jemand, der Kontrolle liebt?
Oder jemand, der sich der Zuneigung eines Wesens sicher sein will – egal, was passiert, aus Angst aleine zu sein?

Ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass ich lieber auf Augenhöhe unterwegs bin. Mit Tieren. Mit Menschen. Mit mir selbst.

Ich begleite einen Hund.
Aber ich bin kein Hundemensch.
Und das ist völlig in Ordnung.

Das, was mich zuhause manchmal zum Schmunzeln bringt, ist, wenn mein Mann der Hundedame* ein neues Kommando beibringt. Und sie fast dabei durchdreht – für ein Leckerli.

In solchen Momenten fehlt mir dann unser alter schwarzer Kater, wie er das Geschehen beobachtet hätte, mit diesem Blick zwischen Mitleid und einem Hauch Überheblichkeit:

„Was für ein Trottel.
Ich geh mal kurz die Pfoten vertreten und hol mir ’ne Maus.
Wir sehen uns dann später im Bett.“

 

* die mit ihrem Grundgehorsam, mit ihrem Trotzdem-Dickschädel und ihren Eigenheiten „die Beste“ für uns ist.

 

Für die Samtpfoten T., – und E., der drüben schon auf dich gewartet hat.

 

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