die tulpe[…] Mit letzter Anstrengung warf die junge Tulpe die grünen Schalen ab und sah noch etwas zerknittert aus.

Langsam und vorsichtig tastend streckte sie ihre  seidenen Blätter dem Licht entgegen. Sie ließ sich von der angenehmen Wärme durchströmen bis in die letzten Fasern.

Ein unbekanntes Glücksgefühl durchzitterte sie, und sie empfand sich zum ersten Mal als ganz frei.

Sie fühlte sich so leicht wie das Licht und zugleich so schwer wie die Erde. Sie spürte, dass beides – Himmel und Erde – als eine große Wirklichkeit zusammengehören. […]

Auszug: „Der alte Gärtner und die Tulpe“, Ulrich Peters

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