Jetzt im Juni blühen wieder die Holunderbüsche. In keinem Bauerngarten wegzudenken, findet man die Sträucher aber auch als Randbepflanzung von Wegen oder in heimischen Gärten.
Nachdem die Fliederblüte vorbei ist, kitzelt der liebliche Duft der Holunderblüte in unserre Nase und stimmt uns so richtig auf den Sommer ein.
Wenn Du an einem Holunderbaum vorbeigehst, verneige Dich und zieh Deinen Hut.
– alter Spruch
Wenn ihr die Blüten erntet, behaltet im Hinterkopf, dass wir im Herbst noch was aus den Beeren machen wollen. Also bitte keinen Kahlschlag – aber das dürfte selbstverständlich sein.
Holunderblüten-Tee
Die zarten Blüten lassen es schon vermuten: der heilende Wirkstoff der Hollerblüte verflüchtigt schnell. Daher muss man die Blüten sehr schonend und sorgfältig trocknen – am besten mit einem Dörrautomaten oder alternativ auf Papier an einem gut belüfteten, trockenen Ort.
Rezept:
2 Teelöffel getrocknete Holunderblüten mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen.
Zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen und heiß trinken.
Der Tee hilft durch seine schweißtreibende Wirkung sehr gut bei Erkältungen. Außerdem wirkt er blutreinigend, leicht entwässernd und verdauungsfördernd. Auch bei Rheuma soll der Aufguss unterstützend wirken.
Holunderblüten-Sirup
Um den Sommer-Geschmack zu konservieren, bietet es sich an Sirup zu kochen, den man später mit Sprudelwasser verdünnt , bei Bedarf eine Zitronenscheibe dazu gibt und so eine leckere Limo erhält.
Zutaten:
20 Blütendolden
4 Liter Wasser (am besten gefiltert)
2 kg Zucker
2 Bio Zitronen
Rezept:
Nachdem man die Blüten von den Dolden gezupft hat, legt man diese zusammen mit der in Scheiben geschnittenen Zitrone und den übrigen Zutaten in einen Topf mit Wasser. Das Ganze lässt man nun bedeckt zwei Tage ziehen.
Anschließend kocht man den Sirup nochmals gut auf, siebt die Blüten und die Zitrone ab und füllt diesen heiß in saubere Flaschen ab.
Holler-Sekt
Ob da wirklich Alkohol drin ist, kann ich gar nicht sagen, aber ich durfte den selbstgemachten Holler-Sekt bereits als Kind trinken – also viel kann es nicht sein.
Zutaten:
4-5 handvoll abgezupfte Blüten
5 Liter abgekochtes Wasser
600 Gramm Zucker
2 Zitronen
¼ Liter Weinessig
Rezept:
Zuerst das Wasser gut abkochen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Dann den Zucker darin auflösen und die Blüten, Zitronenscheiben und den Essig dazugeben.
Das Ganze muss nun 3 Tage abgedeckt durchziehen.
Anschließend absieben, in sehr gut gespülte Sektflaschen füllen und richtig gut verschließen. Es ist wichtig, dass die Flaschen unten einen Kegel haben, so kann sich die Kohlensäure bilden. Hier auch nochmals der Hinweis, die Verschlüsse immer gut zu prüfen, denn sonst knallen die Korken!
Nach ein paar Wochen, wenn sich die Kohlensäure gebildet hat, kann man das Getränk genießen – am besten gut gekühlt mit Sprudel verdünnt.
Holunder-Küchlein
Genug getrunken, jetzt noch etwas für den süßen Hunger.
Zutaten:
150 Gramm Mehl
1 Esslöffe Zucker
1 Prise Salz
1 Esslöffel Öl
125 Milliliter Milch
2 Eier
8 Holunderblüten an der Dolde
Puderzucker und Zimt zum Bestreuen
500 Gramm Schmalz oder Pflanzenfett zum Ausbacken
Rezept:
Zuerst aus den Zutaten den Teig zubereiten. Ich ersetze einen kleinen Teil des Mehls gerne durch Vollkornbuchweizenmehl.
Die Holunderblüten am Stil erst durch Wasser ziehen (nicht abbrausen) und trocknen lassen, dann durch den Teig ziehen, bis die Blüten vollständig bedeckt sind und im heißen Fett circa 3 Minuten goldgelb ausbacken.
Abtropfen und abkühlen lassen und zum Schluss mit der Puderzucker-Zimt Mischung bestäuben.
Zusammen mit einer Kugel Vanilleeis und frischen Erdbeeren vom Feld, wird daraus ein Sommergedicht.
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