Wenn wir uns im Rhythmus der Natur bewegen, kommt man am Jahreskreis kaum vorbei. Vom 1. auf den 2. Februar feierten die Kelten Imbolc und die Rückkehr der Sonne. Es gilt als das Fest der Reinigung, des Lichts und des Neubeginns.
Gute Nachrichten für alle, die der Einhaltung von Neujahrsvorsätzen nicht so recht nachkommen konnten oder wollten. Nicht, dass ich so viel von datierten Veränderungsmaßnahmen halte, aber es gibt doch im Laufe des Jahres Zeitqualitäten, die einen fast schon dazu drängen dem Impuls nachzugehen.
Und da sind wir jetzt.
Die Tage werden endlich wieder länger, draußen wird es wärmer und auch etwas geschäftiger. Die ersten Frühblüher sitzen schon in den Startlöchern und die Vögel schlagen neue Töne an. Der Winter verabschiedet sich langsam und irgendwie ist jetzt auch mal gut mit der Zeit der Einkehr und inneren Selbstschau, die noch aus den Rauhnächten nachklingt. Jetzt geht es an die Umsetzung.
Stichwort Frühjahrsputz.
1x im Jahr habe sogar ich mal wirklich Lust die Fenster zu putzen, damit das Licht wieder in die Wohnung kommt. Eine Ironie, dass gerade jetzt unser Rollladen kaputt ist und wir den mit Balken aufstemmen müssen…. Aber es geht ja auch nicht nur um die lichte Neugestaltung des Wohnraums und des Gartens, sondern auch um die aufflammende Energie im Inneren.
Stichwort Feuer.
„Schirmherrin“ des Festes ist Brigid, die keltische Göttin des Feuers. Der Name leitet sich von dem keltischen breo-saighit ab, was so viel bedeutet wie brennender Pfeil. Die Silbe brig bedeutet Hoheit oder Machtfülle. Sie steht unter anderem für das Erhabene und dem Funken, der das Feuer zum leuchten bringt, quasi der Erleuchtung.
Also auf ins Frühlingserwachen.
Ich denke jeder von uns zieht im Laufe des Jahres viel mit sich mit und manches klebt an einem wie Kaugummi unterm Schuh. Also weg mit all den Sachen, die nichts mehr bringen. Ideen und Lösungen, die so einen neu kreierten Raum finden, hat man meist eh schon grob im Kopf.
Ich weiß, die Umsetzung ist manchmal sehr schwer und ich nehme mich da auch gar nicht raus aus der Nummer. „Mein Imbolc“ wird wahrscheinlich noch 1-2 Monate lang andauern. Aber wie ich oben schon geschrieben habe, geht es nicht um den Tag X, sondern um den Prozess innerhalb einer Zeitqualität – in dem Fall dem Frühling.
Was sind denn eigentlich so für Neubeginne möglich? Das kann von Kleiderschrank ausmisten, einer neuen Frisur, Rauchen aufhören, Jobwechsel, Start eines neuen Projekts oder Ausbildung, Negatives loslassen, Start neuer Angewohnheiten, Freiraum schaffen, Freundschaften neu beleben, bis hin zu Fasten oder anderen Reinigungszeremonien gehen.
Manchmal vielleicht auch ein bisschen raus aus der Komfortzone kommen. Aber bleib dabei immer authentisch.
Egal ob kleiner oder großer Neubeginn, zünden wir ein Feuer (oder eine Kerze) an und setzen die Intention. Das neue Jahr beginnt heute.