… dachte ich, bevor ich morgens um kurz nach 6 meinen Wecker gegen die Wand warf und mich nochmals umdrehte.

 

Erfolgreiche Menschen stehen noch vor dem ersten Sonnenstrahl auf und kultivieren eine Morgenroutine, die Trockenbürsten, 3 Kilometer joggen, kurz 5 Bücher auf Blinkist lesen und eine Teezeremonie abhalten, beinhaltet. Erst dann geht der Tag, mit dem Weg zur Arbeit oder was auch immer so getan werden muss, los.

 

Zugegeben, es hat schon was, morgens keinen Druck zu haben und sich richtig Zeit für sich zu nehmen, wenn noch alles ruhig ist. Den Sonnenaufgang beim Morgenspaziergang zu genießen und die ersten Kleinigkeiten schon abgearbeitet zu haben, bevor jemand nachfragt. Jeder der mal vor seiner normalen Zeit aufgestanden ist und wach war, wird mir bestimmt beipflichten.

So einen Moment hatte ich kürzlich und ich fand es richtig toll, also dachte ich mir, ich versuche mir das jetzt irgendwie anzutrainieren. Ein frommer Wunsch.

Ein paar Stunden später: Der Wecker klingelte und ich fühlte mich unfähig mich nur zu bewegen. Erste Anzeichen von Kopfweh deuteten sich an und ich verwarf den Gedanken ganz schnell wieder.

 

WEITERSCHLAFEN

 

Als ich 3 Stunden später, ausgeschlafen, beim ersten Kaffee so darüber nachdachte, was da schiefgelaufen ist, musste ich erkennen, dass ich auf etwas reingefallen bin.

Ich erinnerte mich an die Zeiten, als ich morgens ab 8 Uhr im Büro sitzen musste. Was für eine Überwindung es mich kostete, so früh aufzustehen. Wie oft mich ein Mittagstief lähmte und dass ich ständig erkältet war. Es war gegen meine innere Uhr. Wieso meinte ich nun, das wäre eine tolle Idee, mich aus dem Bett zu quälen, obwohl ich vor Jahren mit Schampus auf meine weckerfreie Zeit als Selbständige angestoßen habe?

 

Ich bin reingefallen auf das Influencer-Morgenroutinen-Gedöns und dem diktierten Wahnsinn, der schon in der Schule anfängt:

NUR WER FRÜH AUFSTEHT, HAT SEIN LEBEN UNTER KONTROLLE

 

Ehrlich gesagt, habe ich mein Leben dann im Griff, wenn ich eine gute Schlafhygiene habe, morgens von selbst aufwache und mir meine eigene, auf mich angepasste Morgenroutine, lebe. Dann bin ich wach, produktiv und kann in der ersten Stunde mehr leisten, als ein völlig übermüdeter Schichtarbeiter in den ersten zwei.

Und sollte doch mal ein Tag dabei sein, an dem ich mit den Vögeln in den Tag starte, dann sehe ich das als Goodie aber nicht als diktiertes Muss.

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